VOR DEM ÖLEN SCHLEIFEN

25.01.2023

Bevor geölt wird, heißt es schleifen. Als Faustregel beim Schleifen gilt: Immer vom Groben zum Feinen. Dieser Artikel informiert und gibt Tipps über das Schleifen von Rohplatten aus Massivholz.

 

Das Schleifen ist aus der Holzbearbeitung nicht wegzudenken. Auch wenn es wie ein sehr einfacher Arbeitsvorgang erscheint, gibt es hier einiges zu beachten. Im Folgenden Antworten auf häufige Fragen zum Thema Holzschliff:

WARUM WIRD HOLZ GESCHLIFFEN?

Im Handwerk sind nahezu alle Holzflächen, die geschliffen werden, zuvor bereits abgerichtet und gehobelt. Das Ziel beim Schleifen ist es somit nicht grobe Unebenheiten im Holz auszugleichen. Vielmehr soll der Schliff eine optimale Grundlage für die anschließende Oberflächenbehandlung schaffen.Sowohl Öle als auch Lacke benötigen einen passenden Untergrund für eine gute Verankerung. Daher sollte bei zu ölenden Rohholzplatten der Endschliff nicht zu fein sein. Für alle üblichen Schleifarbeiten und je nach Schleifmethode empfehlen wir den Endschliff mit 180er Korn durchzuführen. Bei rein geölten Oberflächen gibt der letzte Schliff zusätzlich entscheidend die Haptik und Optik vor. Die Feinschliff sollte daher immer sehr sorgfältig und in Maserrichtung durchgeführt werden.

MASCHINELL ODER VON HAND?

Es ist wenig überraschend, dass ein maschineller Schliff deutlich schneller und kraftsparender ist als von Hand. Besonders für größere Flächen findet in der Praxis der Exzenterschleifer häufige Verwendung. Natürlich können alle Flächen auch klassisch von Hand geschliffen werden, wenn auch mit etwas mehr Zeitaufwand verbunden. Zudem gibt es weiterhin viele Stellen am Werkstück, die nicht maschinell geschliffen werden können/sollten. Besonders Profile oder auch Kanten werden weiterhin von Hand geschliffen, da sich ein Exzenterschleifer nicht an das Profil anpassend kann oder zu aggressiv ist, um eine Kante zu brechen. Bestens eignen sich für derartige Stellen daher Schleifschwämme, welche sich an ein Profil anpassen können.

WELCHE KÖRNUNGEN SOLLTEN VERWENDET WERDEN?

Für ein perfektes Ergebnis wird im Handwerk typischerweise ein abgestufter Schliff durchgeführt. Dies bedeutet kurz gesagt, dass für den gesamten Schleifvorgang mehrere Körnungen verwendet werden, und zwar von grob zu fein. Jeder Schliff erzeugt feine Kratzer im Holz, welche beim darauffolgenden Schleifvorgang wieder entfernt werden müssen. Die Schleifspuren werden dabei immer feiner und sind nach dem letzten Schliff nicht mehr wahrnehmbar. Der abgestufte Schliff lässt sich wie folgt einteilen:

1. Grobschliff mit 80er Korn: Mit dem groben Vorschliff werden letzte feine Unebenheiten vom Hobeln angeglichen.

2. Mittelschliff mit 120er Korn: Dieser Schliff bildet die Brücke zwischen Grob- und Feinschliff. Nach diesem Schleifgang kann gewässert werden.

3. Feinschliff mit 180er Korn und mehr: Der letzte Schleifvorgang hat den größten Einfluss auf die endgültige Optik und Haptik. In der Praxis kann es zwar zu leichten Abweichung bei der Auswahl der hier vorgeschlagenen Körnungen kommen, aber mit dieser Auswahl lässt sich eine Großzahl und Projekten wunderbar umsetzten.

 

WAS IST BEIM SCHLEIFVORGANG ZU BEACHTEN?

Beim Schleifen ist das Schlagwort „gleichmäßig“ der entscheidende Faktor. Jeder Schleifvorgang mit einer bestimmten Körnung sollte in etwa die gleiche Zeit einnehmen. Nur so werden die Schleifspuren vom vorangegangenem Schleifvorgang auch vollständig entfernt. Auch sollten grundsätzlich alle Stellen eines Werkstückes möglichst ähnlich lange geschliffen werden.Besonders bei einem Schliff von Hand ist es wichtig nicht quer zur Faser zu schleifen. Diese Schleifspuren sind sehr auffällig, vor allem wenn anschließend ein Farböl verwendet wird. Farböle betonen jegliche Schleiffehler zusätzlich.Nach jedem Schleifvorgang wird die Fläche entstaubt. Dies ist mit einer Bürste möglich, wobei ein Absaugen deutlich zu bevorzugen ist, da der Staub nicht in der Umgebungsluft verteilt wird. Idealerweise wird beim maschinellen Schliff die Maschine direkt abgesaugt. Dies verringert die Staubbelastung in der Werkstatt immens.

GIBT ES UNTERSCHIEDE BEI BEREITS BESCHICHTETEN OBERFLÄCHEN?

Bei einem Renovierungsschliff wird für gewöhnlich deutlich mehr Material abgetragen. Daher kann auch mit einer geringeren Körnung als 80 begonnen werden. Vor allem zähelastische Beschichtungen wie Öle und Lasuren setzten das Schleifmittel schnell zu. Verstopfte Schleifscheiben können schlechter abgesaugt werden und sorgen für mehr Hitzeentwicklung beim Schleifen.

Die Scheibe sollte daher etwas häufiger geprüft werden und die Drehzahl bei einem maschinellen Schliff etwas reduziert werden.Besondere Vorsicht gilt sehr alten und dadurch unbekannten Beschichtungen. Es ist hier besonders wichtig den Schleifstaub gut abzusaugen oder einen Atemschutz zu tragen, um einen unnötigen Kontakt mit schädlichen Stoffen über die Atemwege zu vermeiden.

WANN SOLLTE GEWÄSSERT WERDEN?

Besonders bei Oberflächen wie zum Beispiel Tisch- und Küchenarbeitsplatten und/oder bei Holzarten mit hohem Gerbstoffanteil ist das Wässern zu empfehlen. Außerdem wird durch das Wässern die Saugfähigkeit des Holzes erhöht. Diese Vorbehandlungstechnik kann nach dem Mittelschliff oder nach dem Feinschliff durchgeführt werden. Rohplatten aus Massivholz, die bereits werksseitig aufbereitungsfertig vorgeschliffen sind, können direkt gewässert werden.Das Wässern führt zu einer Faseraufrauhung wodurch anschließend immer ein weiterer Schliff erforderlich ist. Weitere Details zum Wässern und dessen Vorteile gibt es in unserem Blog-Beitragdirekt zu diesem Thema.­

 

WAS PASSIERT NACH DEM SCHLEIFEN?

Nach dem Feinschliff und Entstauben kann direkt mit der Oberflächenbehandlung begonnen werden. Dabei haben Sie eine breite Auswahl zwischen farblosen oder farbigen OLI-NATURA Ölen & Wachsen.

 

DAS SCHLEIFEN – SCHRITT FÜR SCHRITT

• Begonnen wird mit dem Grobschliff. Die Oberfläche mit dem gröbsten Schleifpapier (80er Kör-nung) abzuschleifen & grob zu glätten.

• Nun folgt der Mittelschliff mit 120er Korn. Nach diesem Schleifgang kann die Oberfläche auch schon mit einem nebelfechten Tuch oder Schwamm gewässert werden. Durch das Wässern stellen sich feine Holzfasern wieder auf, die dann im nächsten Schleifschritt erfasst werden.

• Nachdem die Oberfläche getrocknet ist, wird mit 180er Korn - max. mit 240er Korn feinge-schliffen und gut entstaubt.

• Danach kann ein schützendes Öl aufgetragen werden.

 

TIPP & HINWEISE

• Besonders beim Feinschliff ist es wichtig, sorgfältig und immer in Richtung der Maserung zu arbeiten, um keine „Wolken“ zu erzeugen. Zwischen den Schleifgängen den Schleifstaub im-mer wieder mit einem Sauger oder Handfeger entfernen.

• Beim Schleifen mit der Maschine ohne Druck arbeiten & immer in Bewegung bleiben, um an einzelnen Stellen nicht zu viel Material abzutragen.

• Schleifstaub gilt als gesundheitsschädlich. Daher immer mit einer Absaugung schleifen oder eine Staubmaske tragen.

• Beim Wässern von gerbstoffhaltigen Hölzern wie Eiche den Kontakt mit Eisen verhindern (Be-schlägen entfernen). 

• Vor dem Beizen von Eichenholz mit OLI-NATURA Antique niemalswässern, um die volle Tannin-Reaktion auszunutzen.

• Beim Wässern von gerbstoffhaltigen Hölzern wie Eiche den Kontakt mit Eisen verhindern (Be-schlägen entfernen).

 

WELCHES HOLZÖL PASST ZU MIR?

Wenn Sie ein Holzöl kaufen möchten, erscheint Ihnen die Auswahl zunächst riesig und unüberschau-bar. Wir helfen Ihnen bei der Entscheidung und zeigen, welche OLI-NATURA Öle & Wachse am bes-ten zu Ihnen oder vielmehr zu Ihrem Projekt passen. Unsere Experten empfehlen Ihnen einfach und schnell ein passendes Holzöl, beantworten Ihre Produktfragen und geben Anwendungs-Tipps. Bei al-len Fragen sind wir gerne für Sie da, telefonisch unter 037208/84-488 oder via E-Mail unter faq@oli-lacke.de. (dp_23012023)

联系欧利雷科:

Sylke Schubert-Temmen

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